[ui!] Testnutzerin – unterwegs auf kurzen Strecken im ländlichen Raum
Während wir bei [ui!] – the urban institute® aufgrund der positiven Erfahrungen vorsorglich schon ein Fahrzeug geordert haben, jedoch noch die Finalisierung der Verträge mit neuen Testnutzern ausstehen, durften auch wir Eindrücke vom elektrischen Fahren sammeln. Eine Projektmitarbeiterin berichtet:
Meine persönlichen Erfahrungen mit dem ZOE sind durchweg positiv. Seit der Wagen bei uns vor der Tür steht, bleibt mein Mini in der Garage. Da ich pro Woche durchschnittlich nicht mehr als 50 km zurücklege, ist ein einmaliges Aufladen in der Woche ausreichend.
„An den Tankstellen fahre ich mit einem Blick auf die Benzinpreise lächelnd vorbei.“
Es gibt drei Schnell-Ladestationen in unmittelbarer Nähe. Das Laden geht problemlos und ist sehr schnell (ca. 90 Minuten). Meistens dann, wenn ich Termine in der Stadt erledige, darf der Zoe sich aufladen - zum Nulltarif. Das finde ich wirklich toll.
Überzeugende Ausstattung
Auch das geräuscharme Fahren ist sehr entspannend und stressfrei. Der ZOE bietet mit dem integrierten Navi, der Einparkhilfe und einem Super-Sound-Radio jeglichen Komfort. In der kalten Jahreszeit ist das Vorheizen durch Fernbedienung per Knopfdruck ebenfalls eine feine Sache.
An der Ampel mache ich durch die schnelle Beschleunigung jeden hochmotorisierten Konkurrenzwagen platt.
Mein Fazit
Der ZOE ist für mich somit das perfekte Auto für die Stadt und den Nahbereich. Ich werde es sicherlich weiter mit Freuden nutzen.
Erfahrungen bei Securitas – regelmäßige Fahrten im Stadtgebiet
Seit März letzten Jahres fahren wir nun mit den sechs Elektrofahrzeugen. Sie sind mit der Zeit ein wesentlicher Bestandteil unserer Flotte geworden. Durch den Einsatz der Elektrofahrzeuge werden wir von unseren Kunden oft noch positiver wahrgenommen und aus Neugier und Interesse angesprochen.
Sparsamere Fahrweise durch Energierückgewinnung
Die Möglichkeit der Energierückgewinnung (Rekuperation) abhängig von der Fahrweise des jeweiligen Fahrers hat das allgemeine Fahrverhalten positiv verändert und auch die mögliche Reichweite wurde so mit der Zeit immer besser.
Komfortables Fahren auch im Winter
Ein weiterer großer Vorteil gerade im Winter ist die Aktivierung der Heizung über die Chipkarte während der ZOE noch lädt. Man startet mit einem vollen aufgeladenen und vor allem warmen Fahrzeug in den Tag. Auch die Reifen erwiesen sich bei Schnee und Glätte als sehr bodensicher und hielten jeder Witterung gut stand.
Nur der Batterie merkt man die kalte Jahreszeit an
Im Winter zeigt sich die Batterie unserer Meinung nach von einer etwas anderen Seite. Es fängt mit der Ladezeit an. Liegt im Sommer die Dauer der Ladezeit bei rund 70 Minuten, ist die Ladezeit im Winter bei rund 180 Minuten angesetzt. Auch die Reichweite hat sich bei Minusgraden um circa 20–25 Kilometer reduziert – selbst wenn es der gleiche Fahrer mit der gleichen Tour ist. Steht ein Elektrofahrzeug weiterhin bei Minusgraden einen längeren Zeitraum über (ein bis zwei Wochen am Stück) ist beim Starten des Motor dieser ungewöhnlich laut und im Display steht für eine gewisse Zeit eine Prüfmeldung.
Mein Fazit
Die Elektrofahrzeuge fahren ruhig, schnell und haben eine gehobene Ausstattung. Auf Grund der immer sichtbaren Reichweite im Display geben sie ein beruhigendes Gefühl der Sicherheit immer ans Ziel oder zur nächsten möglichen Ladestation zu kommen.
Erfahrungen bei der Kirchlichen Sozialstation Wiesloch e.V. – Kurzstrecken von Patient zu Patient
Im Renault ZOE zu fahren, macht Spaß. Der hat eine richtig gute Beschleunigung. Wenn man den „Öko-Modus“ für sparsamen Verbrauch ausschaltet, kann es einen sogar richtig in den Sitz drücken. Auf den kurzen Strecken, die ich im ambulanten Pflegedienst in der Stadt zurücklege, im engen, nicht sehr rücksichtsvollen Straßenverkehr, ein Grund, mich zurückzulehnen und zu lächeln.
Kleine Annehmlichkeiten
Die Bedienung hält ein paar nette Extras bereit: Ich muss keinen Zündschlüssel mehr reinstecken oder umdrehen –Start-Taste reicht. Aufschließen? – Nee, einfach die Fahrertür öffnen!
Abschließen?– Da geh ich einfach weg, und ZOE (la voiture) schließt selbst ab und pfeift mir kurz nach, wenn sie das getan hat.
Auch die Rückfahrkamera ist nicht zu verachten, obwohl ich nie so einen Schnickschnack haben wollte. Über den Sinn von Navigationssystemen wiederum kann man streiten. Ich bin froh, dass man das ausschalten kann und erst recht, dass die Sprachsteuerung mich nicht bei einer wichtigen Tätigkeit erschrecken muss: Beim Fahren!
Kleine Probleme mit der Heizung
Auf der anderen Seite friere ich nicht so schnell und sitze gern ohne Jacke im Auto – sonst fühle ich mich wie das Michelin-Männchen! Geht aber nicht: Trotz Vorheiz-Automatik, wenn sie an der Steckdose hängt, wird es einfach nicht warm! Die Maximalstufe heizt vielleicht mal auf 15°C auf. Lass es im Moment des Einsteigens 18°C sein, aber nur, solange ich nicht von einem Patienten zum anderen fahren und vor allem: ein- und aussteigen müsste. Beim Fahren meiner kurzen Strecken ist die Heizleistung nahe Null, da wäre eine Sitzheizung wohl wesentlich effektiver.
Mein Fazit
Alles in Allem freue ich mich trotzdem morgens, in dieses schöne, handliche Auto zu steigen, gehüllt in meine weiße Michelin-Jacke, und entspannt und zügig von Patient zu Patient zu fahren, mit einem Lächeln im Gesicht.
Begleitstudie liefert Ergebnisse wie die unternehmensübergreifende Nutzung von Elektrofahrzeugen gelingen kann
„Für die unternehmensübergreifende Nutzung von Elektrofahrzeugen ist es ein umfassendes Changemanagement unverzichtbar“. So lautet die zentrale Empfehlung von Prof. Dr. Martina Löw und ihren Mitautorinnen im Abschlussbericht der Begleitforschung der TU Berlin, welcher im Rahmen des Schaufensterprojekts eFahrung erstellt wurde.
Bei der Einbindung von gemeinschaftlich genutzten E-Fahrzeugen in Firmenflotten, stellt die im Dezember 2014 abgeschlossene Studie heraus, ist für einen Wandel hin zur nachhaltigen unternehmensübergreifenden Elektromobilität besonders die frühzeitige, umfassende und langfristige Information der Mitarbeiter entscheidend. Außerdem sollten bei der Einführungen von gemeinsamen E-Fahrzeugen die spezifischen Unternehmenskulturen berücksichtigt und die Fuhrparkleitungen entsprechend geschult werden.
Die mit Nutzern und Experten geführten Befragungen ergaben, dass sie der Elektromobilität grundsätzlich positiv gegenüber stehen. Reichweite und Anschaffungskosten seien aber immer noch Hindernisse, deretwegen die Eignung von E-Fahrzeugen für den großflächigen Einsatz bezweifelt wird.
Die Autorinnen konnten aber auch herausstellen, dass die intelligente Organisation der Mobilität in Unternehmen aktuell ein sehr wichtiges Thema ist und „smarte“ Systeme immer wichtiger für den Fuhrpark werden. Bei deren Einführung fühlten sich Fuhrparkleiter indessen zunehmend überfordert und die Nutzer der Fahrzeuge mit smarten Systemen zudem schlecht informiert.
Die Erhebungen ergaben weiterhin, dass dem Dienstwagen oder Poolfahrzeug immer noch eine hohe emotionale Bedeutung zukommt und deswegen Veränderungen kritisch gesehen werden. Es sei daher entscheidend, dass eine Kultur des Vertrauens und der Transparenz im Unternehmen geschaffen werde. Einerseits steigere dies die Akzeptanz der Mitarbeiter für die neuen Technologien und andererseits erhöht Vertrauen unter den einzelnen Nutzern die Sorgsamkeit im Umgang mit den Fahrzeugen. So ließen sich nicht nur Kosten für die Instandhaltung reduzieren.
Abschließend wird zu bedenken gegeben, dass emotionale Reaktionen im Zusammenhang mit der gemeinschaftlichen Nutzung von Fahrzeugen ernst genommen werden müssen. Die Einführung und Umsetzung smarter Technologien gelingen erst, wenn dem immer noch als privat angesehenen Raum „Auto“ entsprechend Rechnung getragen werde, schließt der Bericht.
{jb_redbox}Den vollständigen Bericht mit dem Titel "Privatheit verhandeln. Unternehmensübergreifende Nutzung von E-Fahrzeugen in Unternehmensflotten." finden Sie auf der Homepage von Prof. Dr. Martina Löw, Technische Universität Berlin, Institut für Soziologie, Leitung Fachgebiet Planungs- und Architektursoziologie.{/jb_redbox}
Praxisbericht und Evaluation
eFahrung konnte seit März 2014 bei einer Testflotte interessante Ergebnisse evaluieren.
Hierbei wurden die Elektrofahrzeuge in einem Stadtgebiet unter regulären Einsatzbedingungen von Mitarbeitern auf ihre Altagstauglichkeit hin geprüft.
Folgende Ergebnisse konnten festgehalten werden:
{jb_iconic_info}© Copyrght: e{/jb_iconic_info}Fahrung - [ui!] the urban institute®
VdTÜV
Ein Projekt, mit dem eFahrung zukünftig kooperieren wird, ist das vom VdTÜV e.V. initiierte Projekt Elektromobilität für soziale Einrichtungen, welches auch Teil des Internationalen Schaufensters Elektromobilität Berlin-Brandenburg ist.
Der VdTÜV e.V. erprobt hier die Alltagstauglichkeit der Elektromobilität und unterstützt dabei drei soziale Dienste in Berlin: Albert-Schweitzer-Kinderdorf Berlin e.V., Nachbarschaftsheim Schöneberg Pflegerische Dienste gGmbH und die Björn Schulz STIFTUNG.
Die sozialen Einrichtungen erhalten die Möglichkeit, Elektromobilität in ihren jeweiligen Einsatzfeldern drei Jahre lang auf Alltagstauglichkeit zu testen. Dabei stehen die Entwicklung neuer Verkehrs- und Carsharingkonzepte sowie der Nachweis, dass Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor wirtschaftlich sinnvoll durch Elektromobile ersetzt werden können, im Vordergrund dieses Forschungsprojektes. Die regelmäßige Fahrzeugüberwachung soll zu einer nachhaltigen und damit zukunftsfesten Elektromobilität auf hohem Sicherheitsniveau beitragen.
Erste Erfahrungen mit den eFahrzeugen
- Männer haben die E-Fahrzeuge besser angenommen als Frauen, doch die anfänglichen Schwierigkeiten mit der Ladetechnik konnten ausgeräumt werden
- die geringere Endgeschwindigkeit stellt kein Problem dar, da die Fahrzeuge im Stadtverkehr eingesetzt werden
- bei Fahrten im Winter führt der erhöhter Energiebedarf und somit die verringerte Reichweite der Fahrzeuge zu Unsicherheiten bzw. Einschränkungen im Komfort (Ausschalten der Heizung)
- Geräuschlosigkeit der Fahrzeuge und Beinahe-Unfälle führte bei Beginn des Projektes zu Akzeptanzproblemen bei einzelnen Nutzern
- Umgewöhnung: das Auslesen der Boardtechnik im Punkt Energie/Reichweite ist anders als das einer Tankfüllung
- auch: Reichweitenangaben der Hersteller erweisen sich in der Praxis als nicht korrekt
Fazit: Die Fahrzeuge konnten nach anfänglichen Technikproblemen (auch bei den Ladesäulen) gut in den regulären Fahrbetrieb integriert werden, sind hier gut angenommen und oftmals beliebter als die Autos mit Schalttechnik
Projektziele
- Erprobung der Einsatzmöglichkeiten der Elektromobile im täglichen Fahrdienst
- eine effektive maximale Nutzungsauslastung der Elektrofahrzeuge durch ein
- die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle (z. B. dynamisches Carsharing); die geplante Kooperation von eFahrung und des VdTÜV-Projektes sieht im Sinne einer flottenübergreifenden Nutzung vor, die E-Fahrzeuge aus den sozialen Einrichtungen im Rahmen des „Match Making“ innerhalb von eFahrung anderen Flotten/Nutzern zur Verfügung zu stellen
- Entwicklung verkehrlicher Neukonzepte durch Telematiksysteme in den E-Fahrzeugen und der Einbindung in assoziierte Projekte (eFahrung): Einbau der von eFahrung entwickelten Datenlogger (iOBU - On-Board-Unit) zur Fahrzeugüberwachung
Projekt-Inhalte
- Versuchsflotte von insgesamt neun Elektrofahrzeugen und der Installation einer entsprechenden Ladeinfrastruktur (Wallbox-System) je Einrichtung/Niederlassung
- Prüfung der unterschiedlichen Anwendbarkeit und Einsatzbereiche sowie
- Erlebbarkeit der Elektromobilität für eine breite Bevölkerungsschicht in den
- Reduktion von Emissionen und Ressourcen für eine nachhaltige und zukunftsfeste Mobilität auf hohem Sicherheitsniveau
Erste Erfahrungsberichte von Testnutzern zu den im Projekt genutzten E-Fahrzeugen finden Sie unter: http://www.vdtuev.de/blog.e-fahrzeuge-im-einsatz
Das Projekt Elektromobilität für soziale Einrichtungen wird von der Bundesregierung sowie den Ländern Berlin und Brandenburg für die Dauer von drei Jahren (1. Mai 2013 - 30. April 2016) im Rahmen der Schaufensterinitiative des Bundes gefördert. Die Koordination der Projekte liegt bei der Berliner Agentur für Elektromobilität eMO. Das Projekt Elektromobilität für soziale Einrichtungen ist eines von rund 30 Kernprojekten im Schaufenster Berlin-Brandenburg und wird gefördert vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur.
Kontakt: Verband der TÜV e.V. | www.vdtuev.de/themen/mobilitaet/schaufenster-elektromobilitaet
Frank Schneider | Friedrichstr. 136 | 10117 Berlin | T +49-30-760095370 | E
Blog und Film zum Projekt:http://www.vdtuev.de/blog.e-fahrzeuge-im-einsatz
Bilder: © Thomas Rosenthal
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