Projektinhalt
Im Forschungsprojekt eFahrung werden folgende Themenbereiche in Form von Arbeitspaketen untersucht und bearbeitet:
- Geschäftsmodelle für eine flottenübergreifende Fahrzeugnutzung
- Flottenübergreifende Planungs- und Steuerungsplattform
- Dienstleistungsorientierte Anwendungen
- eCar Flottenmonitoring
- Wissenschaftliche Begleitforschung
Geschäftsmodelle
Im Vordergrund steht die Entwicklung von Geschäftsmodellen für Flottenbetreiber hinsichtlich der Nutzung und Bereitstellung von E-Fahrzeugen. Dabei soll der Betrieb der E-Fahrzeuge wirtschaftlich konkurrenzfähig mit klassischen Fahrzeugen der Flotten sein. Zudem soll die Nutzung von E-Fahrzeugen der eigenen oder partnerschaftlichen Flotten planbar und ohne nennenswerte Auswirkungen auf die Nutzer sein. Die ermittelten Prozesse und Geschäftsmodelle werden im Rahmen von Feldversuchen überprüft und angepasst.
Ferner werden betriebliche Rahmenbedingungen untersucht, die bei der Zuordnung von Fremdfahrzeugen sowohl auf Nutzer- als auch auf Fahrzeugbetreiberseite eingehalten werden müssen.
Ziel ist, die Erwartungen der Nutzer von E-Fahrzeugen zu analysieren und so Treiber und Hemmnisse der Umsetzung von flottenbasiertem Sharing zu identifizieren und aufzulösen.
Flottenübergreifende Planungs- und Steuerungsplattform
Im zentralen Arbeitspaket von eFahrung wird eine Cloud-basierte Plattform entwickelt, welche allen Marktteilnehmern zur Verfügung stehen wird und für die Zuordnung von Bedarfen und Fahrzeugen („Match Making“) sowie die Überwachung der Fahrzeuge im Betrieb verantwortlich ist. Ferner ist die Kommunikation mit den Flottenmanagementsystemen der Flottenbetreiber (B2B-Kommunikation) und zum Abrechnungssystem vorgesehen.
Optimierungsalgorithmen, welche nicht nur die planerische Allokation der Fahrzeuge, sondern auch eingehende Ereignisse berücksichtigen (beispielsweise Staumeldungen, Fahrzeugausfall oder kurzfristige Bedarfsänderungen), werden zudem untersucht.
Dienstleistungsorientierte Anwendungen
In diesem Arbeitspaket werden die für alle Marktteilnehmer notwendigen softwaretechnischen Voraussetzungen untersucht, konzipiert und für einen Testbetrieb fähig realisiert. Dies umfasst sowohl die Anwendungen für den Flottenmanager, den Bedarfsträger, den Fahrer bzw. Nutzer als auch die verschiedenen Dienstleister.
eCar Flottenmonitoring
In jedem Fahrzeug befindet sich eine intelligente On-Board-Unit, welche mithilfe der fahrzeugeigenen Sensorik Daten erfasst und an die Steuerungsplattform übermittelt. Im Vordergrund steht die Erforschung von Methoden, wie diese Daten zusammengeführt und zur Routenoptimierung bzw. bedarfsorientierten Neuplanung verwendet werden können.
Zudem wird eine Simulationsumgebungen entwickelt, mit der, basierend auf erhobenen Daten aus weiteren Projekten, Antworten auf Fragen der Zielerreichung, der Auslastung der Flotte und Infrastruktur sowie der Erfüllung zeitlicher Rahmenbedingungen (unter Berücksichtigung von Ladezeiten und Umwegen zu Ladestationen) gefunden werden sollen. → zur Simulation
Wissenschaftliche Begleitforschung
Eine wichtige Rolle bei der unternehmensübergreifenden Nutzung von E-Fahrzeugen spielen soziale Rahmenbedingungen. Dazu sollen Experten in Unternehmen, die E-Fahrzeuge nutzen bzw. nutzen wollen oder auf eine lange Praxis mit unternehmensübergreifenden Geschäftsmodellen zurückblicken, befragt werden. Die Befragung soll Anhaltspunkte liefern, welche besonderen Anforderungen bei der Fahrzeug-Weitergabe und unternehmensübergreifenden Tauschmodellen gelten müssen.
Anhand weiterer Multi-User-Modelle werden Vor- und Nachteile aus Sicht der Belegschaft erhoben und Rahmenbedingungen für einen optimalen Start der unternehmensübergreifenden Nutzung erarbeitet.
Parallel dazu werden die sozialen und rechtlichen Bedingungen für Privatheit, Datenschutz sowie Mitsprache (zum Beispiel der Belegschaft und Betriebsräte) untersucht.